Unternehmensanleihen als Ersatz für Kredite

von Ulrich Höhberger
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Die Nutzung verschiedener Fremdkapitalinstrumente durch die Unternehmen im Euroraum entwickelt sich seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008 in auffällig unterschiedliche Richtungen: Einerseits ist das ausstehende Volumen klassischer Bankkredite um insgesamt rund 360 Mrd. € gefallen (-7,4%); andererseits wurden im gleichen Zeitraum Unternehmensanleihen (d.h. langlaufende Schuldverschreibungen) netto in praktisch identischer Höhe neu emittiert (ein Anstieg des Bestands um 63%), stellt Deutsche Bank Research fest.

Bedeutet dies also, dass Bankkredite, die im Zuge der weltweiten Finanzkrise, der europäischen Schuldenkrise und des weiter steigenden regulatorischen Drucks auf die Banken knapper geworden sind, schlicht durch die Finanzierung über den Kapitalmarkt ersetzt werden? Trotz der bemerkenswerten Übereinstimmung in den Volumina wäre ein solcher Schluss jedoch etwas vorschnell. Die Finanzierung der Euroland-Firmen mittels Fremdkapital lag über die vergangenen viereinhalb Jahre netto bei null. Das stellt einen dramatischen Wandel von der starken Expansion der Vorkrisenzeit dar, als Kredite und Anleihen zusammengenommen z.B. zwischen 2004 und 2008 um durchschnittlich mehr als 10% pro Jahr wuchsen. Dieser Strukturbruch ist sowohl das Ergebnis von Veränderungen im Finanzsektor als auch von konjunkturellen Verwerfungen, durch die die europäischen Volkswirtschaften seit Anfang 2009 gehen mussten.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

Quelle: Deutsche Bank Research vom 11.06.2013

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